Mein Hund ist entlaufen – Was nun?

Es passiert unverhofft und plötzlich, auf einmal ist der geliebte Vierbeiner verschwunden. Hier ein paar Tipps, was im konkreten Fall zu tun ist. Zunächst einmal:

       KEINE PANIK & RUHE BEWAHREN!

Das ist der elementarste Tipp überhaupt. Die meisten kommen wieder und im hysterischen Modus kommen wir unseren Hunden wie Zombies vor. Nur ausgeruht und reflektiert sind wir in der Lage, alles zu organisieren und beim Zusammentreffen entsprechend bedacht zu reagieren.

Bleiben Sie am Ort des Entlaufens, die meisten Hunde kehren in den ersten Tagen zurück. Sofern der Hund daheim entlaufen ist, Tore und Türen offen lassen und eine Decke aus dem Hundekörbchen oder das Körbchen rausstellen. Eine Jacke oder ein Kleidungstück der Bezugsperson kann dort auch hingelegt werden.

An einem fremden Ort am Besten im offenen Auto warten  oder den Kofferraum öffnen. Ruhig warten, nicht rufen oder Hysterie verbreiten.

In beiden Fällen gerne eine Futterstelle mit etwas Leckerem einrichten. Futterstellen ggf. mit einer Wildkamera überwachen, falls man nicht vor Ort bleiben kann. Man kann auch um die Futterstelle Sand streuen, damit man anhand der Spuren erkennt, wer sich dort bedient.

Umgehend Flyer ausdrucken und in der Umgebung ausgiebig aufhängen (Flyer erhält man bei www.Tasso.net, bei Suchdiensten oder man macht sie selbst). Wann, Wo, Bild vom Hund, 24h Telefonnummer, besondere Merkmale und Bitte, den Hund nicht zu jagen, müssen unbedingt darauf. Eventuell Teile der Chipnummer, Name, Krankheiten etc. hinzu fügen. Die Bitte, Sichtungen zu melden, natürlich auch.

Untersagen Sie selbstorganisierte Suchtrupps Unbeteiligter, laufen Sie nicht in Großgruppen rufend umher. Oft reagieren die entlaufenen Hunde nicht darauf, und die Gefahr des Vertreibens ist hoch. Die Hunde gehen nach einigen Stunden draußen gern in eine Art Überlebens- und Instinktmodus und reagieren dann eben nicht mehr wie der gut erzogene Haushund. Seien Sie nicht enttäuscht, das ist durchaus normal. Die Hunde spüren, dass sie gejagt werden. Bei Angsthunden oder ehemaligen Straßenhunden sind aktive Suchen definitiv kontraproduktiv. Ruhe reinbringen ist hierbei das A und O; fahren Sie runter, essen und schlafen Sie genug. Im Stressmodus schaden Sie Ihrem Hund und der Suche mehr als sie denken.

Wenn Sie dem Hund begegnen, nicht darauf zulaufen oder freudig schreien; keine Befehle, das kann Ihren Hund vertreiben. Gehen Sie in die Hocke, seitlich, nicht in die Augen starren, leise sprechen. Lassen Sie den Hund kommen. Riskieren Sie kein Verscheuchen.

Sichtungen bitte nicht veröffentlichen, stattdessen in eine Karte oder bei Google Maps eintragen, um ein Bewegungsmuster zu erkennen.

Infos zum Schleppen und Duftspuren legen sind zum Download als Extrapunkt hier auf der Seite (www.pettrailer.eu) bereit gestellt.

Der nächste Schritt ist das Informieren verschiedener Behörden, Personen und Institutionen!

Tasso (www.tasso.net, 0 61 90 / 93 73 00 24h-Hotline)
Findefix – Deutsches Haustierregister (www.findefix.com, 02 28 / 604 96 35)

Sofern das Tier noch nicht registriert ist, kann man schnell noch eine Registrierung durchführen.

Polizei
Tierheim(e)
Ordnungsamt
Tierärzte und -kliniken
Forstamt und ggf. Jagdpächter
Feuerwehr (in manchen Städten zuständig für Tiersicherung)
Radiosender und Fernsehsender (lokal)
Zeitungen (lokal
Taxifahrer
Briefträger
Straßen- und Autobahnmeistereien
Die Bahn

Sie müssen dort durchaus mehrfach nachfragen. Gerade Polizei und Tierheime arbeiten mit unterschiedlichen Besetzungen; da kann es schon mal sein, dass nicht alle, jede Information erhalten. Je größer die Öffentlichkeit umso besser.

Tierschutzorganisation aus der ggf.adoptiert wurde
Vorbesitzer
Züchter
Bezugspersonen

Das Internet ist heutzutage unabdingbar für die Suche nach vermissten Tieren
Nutzen Sie Facebook, ebay-Kleinanzeigen, Instagram, TikTok, Zuchtgruppen und Kleinanzeigenportale. Schauen Sie auch in Verkaufsanzeigen. Falls der Hund gestohlen ist und zum Verkauf angeboten wird.

Googeln Sie nach Suchdiensten. Es gibt deutschlandweit Hilfe von Vereinen und Ehrenamtlern. Tierschutzvereine können auch helfen.

Schauen Sie nach Pettrailern in Ihrer Nähe. Sofern der Hund krank, alt, sehr jung oder Welpe mit Leine entlaufen oder verunfallt /verletzt ist, ist durchaus Eile geboten. Aber auch sonst ist eine Kontaktaufnahme sinnvoll. Neben der Beratung ist es gut, jemanden auf Abruf bereit zu haben. Sofern es keinerlei Sichtungen in den ersten Tagen gibt, macht eine Suche oft auch Sinn. Je früher der Trailer kommt, desto besser die Chancen auf ein hilfreiches und aussagekräftiges Ergebnis, jedoch immer nur bei entsprechender Indikation.

Packen Sie sich eine Erste-Hilfe-Box für die Suche. Eine Checkliste dazu steht unten.

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